Kennzeichnungspflicht: Das Kraftfahrt-Hundesamt
Ein weit verbreiteter Irrtum lässt viele Menschen glauben, sie seien verpflichtet, ihren Personalausweis ständig mit sich zu führen. Das ist schlicht falsch. Es besteht lediglich eine Verpflichtung, ein entsprechendes Ausweisdokument zu bestitzen. Wo sie es aufbewahren oder mitführen, bleibt ganz allein ihrer jeweiligen Laune überlassen. Wenn Sie befürchten, man könne Ihnen die Papiere unterwegs stehlen oder sie könnten sie verlieren, dann lassen Sie den Krempel einfach zu Hause liegen.
Etwas anderes wollen unsere Berliner Volksvertreter zukünftig Hundebesitzern aufzwingen. Ein zentrales Register soll eingeführt werden, bei dem Mensch dann gegen Zwangsabgabe Hund und Hündin zu registrieren hat. 30 bis 40 Euro dürften für den Eintrag in diesem Kraftfahrt-Hundesamt wohl fällig werden. Zu hinterlegen sind dort sämtliche Angaben, die über das jeweilige Tier und dessen Menschen verfügbar sind: Chipnummer, Geburtsdatum, Geschlecht, Rasse (zunächst nur vom Hund...), sowie Name, Anschrift und Geburtsdatum des Halters. Ferner sollen dort alle Informationen zur Dauer der Hundehaltung, etwaigen Gefährdungen durch den Hund, Beißvorfällen etc. hinterlegt werden.
Dass es bereits Registrierungsstellen wie z.B. Tasso gibt, interessiert die Verfasser des neuen Gesetzes offenbar nicht.
Bei genauerer Betrachtung lesen sich die Anforderungen, die aus diesem Paragraphen des neuen Hundegesetzes hervorgehen, wie ein Formblatt der Stasi zur Erfassung von Saatsfeinden.
Doch nicht genug des Wahnsinns: Außerhalb der Wohnung soll Hund künftig nicht nur die Steuermarke mit sich führen, sondern auch noch ein Halsband/Brustgeschirr mit Namen und Anschrift des Halters. Sicherlich möchten unsere Gesetzgeber damit jenen Mitbürgern das Spiel erleichtern, die es darauf abgesehen haben im Auslaufgebiet Hunde zu kapern, um anschließend mit den Haltern über Lösegeld zu verhandeln. Darauf darf sich schon jetzt jeder freuen, der eine Anschrift in einem Villenviertel hat.
Ich kann mich nicht dagegen wehren, bei der Betrachtung dieses Gesetzentwurfes an die jüngere Geschichte unseres Landes zu denken. Da gab es nämlich mal einen Staat, der sämtliche Bürger komplett durchleuchtet und unter Generalverdacht gestellt hat. Nach dessen Zusammenbruch, sind etliche seiner Politiker auf der Anklagebank gelandet - wo sie auch hingehörten.
Übrigens: Wissenswertes zum Thema Ausweispflicht lesen Sie hier.
Blöd gucken hilft nix!